Ektoparasiten

 

Kratzt sich Ihr Tier vermehrt? Oder schüttelt es oft den Kopf? Diese und viele weitere Hinweise deuten auf einen Ektoparasiten-Befall hin. Dabei stellt sich die Frage: Wie können Sie Ihrem Tier helfen? Zunächst einmal, was sind Ektoparasiten: Ektoparasiten sind Parasiten, die auf den äußeren Oberflächen (ekto = außen) ihres Wirtes leben, z.B. auf dem Hund oder der Katze. Zu ihnen gehören viele Gruppen und Untergruppen, auf die man jeweils gesondert eingehen muss.

 

Flöhe

Was sind Flöhe:

Flöhe zählen zu den häufigsten Ektoparasiten bei Hunden und Katzen. Sie gehören zur Gruppe der Insekten. Flöhe kommen sowohl im Sommer, als auch im Winter vor. Es gibt verschiedene Arten von Flöhen: den Hundefloh (Ctenocephalides canis), den Katzenfloh (Ctenocephalides felis), den Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae) und den Menschenfloh (Pulex irritans). Flöhe befallen zu 60% Katzen, zu 25% Hunde und zu 15% Kleinsäuger und Vögel.

 

Wie erkennt man einen Flohbefall:

Mit Hilfe eines Flohkammes kann man einen Flohbefall diagnostizieren. Dabei sollte man aber nicht nur die Rücken-Partie durchkämmen, sondern besonders die Halsregion und Schwanzansatz. Dort können sich die Tiere nicht gut kratzen, wodurch die Flöhe sich unbeschwert vermehren können. Um sich über den Flohbefall sicher zu sein, kann man eine Probe mit einem feuchten, weißen Tuch durchführen, indem man den Flohkot auf das Tuch drückt. Erkennt man nun eine rot-bräunliche Verfärbung, so ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit Flohkot, der hauptsächlich aus verdautem Blut besteht.

 

Was ist zu beachten:

Flöhe bevorzugen ein langes Fellkleid, daher ist besonders bei diesen Tieren die regelmäßige Fellpflege notwendig.

80% der atopischen (allergischen) Hunde bekommen eine Dermatitis in Folge einer Flohspeichelallergie im Alter zwischen 2-6 Jahren. Diese zeigt sich durch heftigen Juckreiz im Lenden-, Leisten- und Schwanzbereich oder durch schuppigen Haarausfall.

Flöhe können bis zu einem halben Meter springen und da sie nicht wirtsspezifisch sind, können sie auch andere Säugetiere sowie den Menschen befallen. Der Befall beim Menschen führt zu typischen Hautveränderungen, die fast immer gehäuft auftreten, in sogenannten Flohstichketten. Umso wichtiger ist es nicht nur das befallene Tier, sondern auch die Umgebung zu behandeln. Dazu gehören z.B. Decken, Körbchen, etc. abzusaugen und bei mind. 60°C zu waschen. Nicht waschbare Gegenstände sollten abgesaugt und bei -18°C über 24 Stunden eingefroren werden.

Wichtig ist auch, dass Flöhe Bandwürmer übertragen, weshalb Tiere 2-3 Wochen nach Behandlung des Flohbefalls nochmal gegen Bandwürmer entwurmt werden sollten.

 

 

 

 

 

 

 

Zecken

Was sind Zecken:

Der zweithäufigste Ektoparasit ist die Zecke. Sie gehört zur Gruppe der Milben und kommt vermehrt im Sommer aber teilweise auch im Winter vor. Es gibt verschiedene Arten von Zecken, die unterschiedliche Krankheiten übertragen können:

Der Gemeine Holzbock kann Borreliose übertragen, die Auwaldzecke Babesien, die Braune Hundezecke Ehrlichiose und die Igelzecke kann Lyme-Borreliose übertragen. Zecken sind nicht nur für Tiere, sondern auch für uns Menschen gefährlich, da die genannten Krankheiten auch zum Teil auf uns Menschen übertragbar sind.

 

Übertragung der Krankheiten:

Frühestens 24 Stunden nach der Anheftung der Zecke erfolgt die Übertragung der Krankheiten. So wird z.B. Borrelia burgdorferi (Lyme-Borreliose) nach 24-48 Stunden übertragen, mit Ausnahme der Ehrlichiose, da bei dieser die Übertragung schon nach 3 Stunden stattfinden kann. In unserer Region wird auch die Anaplasmose von Zecken übertragen.

Die Infektionserreger werden über den Speichel der Zecken in die Wunde (Einstichstelle) übertragen und verteilen sich dann über die Blutbahn im Körper.

 

Lebensraum:

Zecken kommen vermehrt im Wald, in Büschen oder Sträuchern vor, aber zum Teil auch im eigenen Garten oder im Stadtpark. Sie bevorzugen eine feuchte Umgebung. Daher sollte man besonders an Regentagen im Sommer achtgeben. Auch wenn die Hauptsaison für Zecken die Sommerzeit ist, so sollte man auch in den kälteren Tagen an einen geeigneten Schutz denken. Denn sie finden im Winter ebenfalls genügend Plätze wo sie sich wohlfühlen und überleben können. Aufgrund dessen sollte man seine Tiere auch im Winter durch ein Antiparasitikum schützen.

 

 

Milben

Was sind Milben:

Milben gehören zu den dritthäufigsten Ektoparasiten. Sie zählen zu einer Unterklasse der Spinnentiere und lassen sich in viele Arten unterscheiden. So gibt es z.B. die Sarcoptes-Räude beim Hund, die durch Sarcoptes-Milben ausgelöst wird. Dabei sieht man überwiegend am Kopf aufgekratzte und haarlose Stellen. Eine andere Milbenart, die Demodex-Milben, löst eine Demodikose aus. Diese erkennt man an verkrusteten Stellen oder einer Geschwürbildung.

 

Übertragung:

Die Übertragung der Milben erfolgt von Tier zu Tier oder auch von Tier zu Mensch (Zoonose), z.B. die Sarcoptes-Räude

 

Wie erkennt man einen Milbenbefall:

Ohrmilben bemerkt man z.B. an dunklen Belägen in den Gehörgängen. Die meisten Milben erkennt man jedoch an typischen Hautreaktionen. So zeigt sich beispielsweise die Sarcoptes-Räude an verkrusteten Stellen an Ohren, Schnauze, Bauch und Ellenbogengelenk oder die Demodex-Milbe mit der typischen Brillenbildung (Haarverlust um die Augen).

 

 

Behandlung von Flöhen, Zecken und Milben

Bei allen drei Ektoparasiten-Gruppen ist bei Befall eine Behandlung des Tieres notwendig. Eine mögliche Behandlung ist die Tablette Simparica (Wirkstoff: Sarolaner) alle vier Wochen für Hunde oder ein Spot-On z.B. Stronghold (Wirkstoff: Selamectin) alle vier Wochen für Katzen/ Hunde. Um Letzteres richtig anzuwenden, scheitelt man das Nackenfell der Katze/ des Hundes und trägt das Präparat direkt auf der Haut auf. Dadurch werden die vorhandenen Ektoparasiten in den meisten Fällen innerhalb von 24 Stunden abgetötet und das Ansiedeln neuer Ektoparasiten wird verhindert. Bei starkem Befall ist eine Behandlung über weitere vier Wochen bzw. über Symptomfreiheit hinaus nötig. Die Medikamente befinden sich in der Blutlaufbahn sowie auf der Hautoberfläche des Tieres. Dies ist für Hunde und Katzen unbedenklich, da es Rezeptoren des Parasiten angreift, welche Säugetiere nicht besitzen.

Jedoch ist nicht nur eine Behandlung bei bereits vorhandenen Ektoparasiten wichtig, sondern auch die Prophylaxe, um einen Parasitenbefall vorzubeugen. Damit wird das Risiko einer durch Ektoparasiten übertragenen Erkrankung wesentlich minimiert.

 

 

Also schützen Sie Ihr Tier noch heute und sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die beste Ektoparasiten-Prophylaxe.