Patellaluxation

Wie erkenne ich eine Patellaluxation?

Eine Patellaluxation zeigt sich je nach Schweregrad sehr unterschiedlich.

Typisch ist, dass der Hund in Bewegung plötzlich eine hintere Gliedmaße für mehrere Schritte nicht mehr belastet, bis die Kniescheibe wieder in der korrekten Position zurückverlagert ist. Dieser Zustand ist nicht schmerzhaft.

Je höher der Grad der Kniescheibenluxation, umso länger sind die Phasen der Schonung des betroffenen Beins.

 

Was ist eine Patellaluxation?

Patellaluxation bedeutet, dass die Kniescheibe aus der Rinne zwischen den beiden Höckern des Oberschenkelknochens verlagert wird.

Die Beweglichkeit des Kniegelenks wird dadurch eingeschränkt.

Häufig entsteht eine Patellaluxation aufgrund angeborener Fehlstellungen, in manchen Fällen aber auch traumatisch. Bei einer traumatischen Luxation werden häufig weitere Strukturen des Kniegelenks (Gelenkkapsel, Bänder, Blutgefäße, Nerven, Knorpel, Knochen) ebenfalls beschädigt.

 

Mangelhafte Ausprägung der Rollkämme (Hypoplasie der Trochlea ossis femoris)

Man vermutet eine erbliche Veranlagung, die zu einer mangelhaften Ausprägung der Rollkämme führt. Hormonelle und ernährungsbedingte Ursachen können auch als Faktor in Frage kommen.

Normalerweise bilden die Rollkämme eine seitliche Begrenzung der Kniescheibe. Durch das ständige Gleiten der Patella über die Rollkämme, werden diese weiter abgeflacht und die Rinne verliert an Tiefe.

 

Verlagerung des Quadriceps-Muskels

Die Zugrichtung des Quadriceps wird durch eine angeborene Auswärtsdrehung des Oberschenkelknochens oder die Einwärtsdrehung der Unterschenkelknochen verändert. Dadurch zieht sie leicht schräg über das Kniegelenk, wodurch die Patella einen vermehrten Zug nach innen erfährt und häufiger in diese Richtung luxiert.

Der Zustand verschlimmert sich umso länger die Luxation besteht, da der Quadriceps-Muskel sich immer weiter verkürzt.

 

Es benötigt einen geeigneten Orthopäden, um die korrekte Ursache zu finden und die geeignete Therapie durchzuführen. Dies erfordert eine hohe fachliche Kompetenz und eine technisch hochwertige Ausstattung.

 

Wie wird die Patellaluxation diagnostiziert?

 

Wichtig ist die korrekte Diagnose und eine Einteilung des Schweregrads der Erkrankung um die bestmögliche Therapie auszuwählen. Der Hund wird in Bewegung und im Stand durch manuelle Palpation des Kniegelenks untersucht. 


Der Chirurg teilt die Erkrankung in verschiedene Grade ein:

Grad 1:

Die Kniescheibe kann bei der Untersuchung aus der Gleitrinne gedrückt werden und spring im Anschluss wieder zurück. Eine konservative Therapie kann in diesem Zustand gute Erfolge zeigen. 


Grad 2:

Die Kniescheibe kann aus der Gleitrinne gedrückt werden und verbleibt dann in der Luxation, bis sie manuell wieder in die richtige Position zurückgedrückt wird. Der Hund zeigt meist das typische "hoppel", das aber nach wenigen Schritten wieder verschwindet.

Ein konservativer Therapieversuch kann erfolgreich sein, sollte aber gut beobachtet werden.


Grad 3:

Die Kniescheibe befindet sich dauerhaft im luxierten Zustand. Während der Untersuchung kann sie wieder in die richtige Position gedrückt werden, springt aber sofort wieder raus.

Hier ist eine konservative Therapie meist nicht erfolgreich

und eine

chirurgische Therapie ist empfohlen.


Grad 4:

Die Kniescheibe ist dauerhaft luxiert und kann auch nicht während der Untersuchung in die korrekte Lage zurückverlagert werden.  

Die Lebensqualität ist stark eingeschränkt und eine Operation ist notwendig.


Weiterführende Diagnostik wie eine röntgenologische Untersuchung ist für die Operationsplanung wichtig.

 

Welche Behandlungsoptionen bestehen für meinen Hund?

 

Konservative Behandlung

Hunde, die aufgrund leichter anatomischer Abweichungen zu wiederholten Patellaluxationen neigen, kann durch gute physiotherapeutisches Behandlung die Muskulatur gestärkt werden, dass die Patella in ihrer Lage stabilisiert werden.

Auf diese Art und Weise kann leider nicht allen Patienten geholfen werden.

 

Operation

Wenn eine konservative Therapie nicht ausreichend ist und die anatomischen Veränderungen sehr groß sind, sollte eine Operation in Betracht genommen werden, zum Schutz vor chronischen Schmerzen und Folgeschäden.

Es gibt verschiedene Operationsmöglichkeiten (Achsenkorrektur des Ober- und Unterschenkelknochens, Umlenkung der Patellarsehnenzugrichtung, Vertiefung der Furche, in der die Patella gleitet), welche wir individuell angepasst auf Ihr Tier anwenden können. Dies ist Abhängig von der nach Ursache und dem Grad der Patellaluxation. Es können auch die verschiedenen Operationstechniken kombiniert werden. Unsere Chirurgen bilden sich auf diesem Gebiet ständig weiter und stehen Ihnen gerne zur Seite.

 

Prävention

 

Viele Ursachen der Patellaluxation sind genetisch bedingt. Häufig neigen kleine Hunderassen (wie z.B. Chihuahua) besonders dazu. Deshalb ist es wichtig, dass die Züchter sehr auf die Gesundheit der Elterntiere bei der Zuchtauswahl achten. 


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