wichtiger Hinweis zu RHD2

Bei RHD2 (Rabbit Hemorrhagic Disease 2) handelt es sich um eine virale Infektionskrankheiten bei Kaninchen, die mit RHD1 verwandt ist, allerdings noch größere Schäden verursacht und in der Regel tödlich verläuft.

Ursache für diese Erkrankung ist das Calicivirus. Dieses Virus wird über viele direkte und indirekte Wege übertragen. Zum Beispiel ist es möglich, dass im freien gesammltes Grünfutter von Wildkaninchen kontaminiert wurde. Dabei haftet das Virus am Grünfutter und wird bei Verzehr aufgenommen. Aber auch Blutsauger wie Flöhe und Mücken können das Virus von einem auf das andere Tier übertragen. Wenn Sie das Gehege eines befallenen Tieres reinigen, sollten Sie davon ausgehen, dass auch die eingesetzten Arbeitsmaterialien das Virus verschleppen können.

Dem Virus wird eine Überlebenszeit von 4 bis 7 Monaten in verstorbenen Tieren nachgesagt, weswegen Sie betroffene Tiere nach dem Versterben nicht im Garten vergraben, sondern fachgerecht verbrennen lassen sollten.

Aber wie erkennt man, ob das eigene Kaninchen vielleicht RHD2 hat?

Leider lässt sich das meist erst sicher nach dem Versterben des Tieres und der pathologischen Untersuchung im Labor sagen. Sind die Tiere infiziert, so sterben Sie in der Regel in kürzester Zeit an RHD2. Häufig werden keine Krankheitsanzeichen beobachtet, bevor das Tier verstirbt. Möglich sind diverse unspezifische Symptome wie  mangelnde Fresslust, Apathie und hohes Fieber. Außerdem ist der für RHD1 typische, blutige Ausfluss kein Merkmal der RHD2. Im Gegensatz zu RHD1 sind auch Jungtiere von RHD2 betroffen.

 

Wir raten allen Kaninchenbestizern zur regelmäßigen Impfung gegen RHD 1+2. Die Hersteller empfehlen einen Intervall von 6-12 Monaten. Ob alle 6 oder 12 Monate sollten Individuell entschieden werden. Allerdings kann man sagen, dass Kaninchen in größeren Haltungen, wie zum Beispiel Tierschutzorganisationen, häufiger geimpft werden sollten, da bei häufig wechselnden Bewohnern ein Einschleppen des Viruses schwer vermeidbar ist.

Auch sollten Tiere mit schwächerem Immunsystem häufiger eine Boosterimpfung erhalten, um den Impfschutz zu gewährleisten und einen Impfdurchbruch zu vermeiden.

 

Sollten Sie ein oder mehrere Kaninchen haben, das plötzlich verstirbt, raten wir diese in eine Veterinär-Pathologie einzusenden und auf mögliche Ursachen des Versterbens untersuchen zu lassen. Der Preis ist überschaubar, hilft aber mögliche Vorkehrungen zu treffen für weitere Kaninchen im Besitz und in der Umgebung. Teilen Sie das plötzliche Versterben und ein mögliches Ergebnis der pathologischen Untersuchung bitte auch Ihrem Tierarzt mit.

Der erste Bestätigte Fall erreichte uns vor wenigen Tagen.

 

Ihr Praxisteam

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