Impfung bei immunsupprimierten Katzen

Grundsätzlich ist bei immunsupprimierten Katzen ein Totimpfstoff zu empfehlen, da Lebendimpfstoffe unter Umständen ihre Pathongenität (Bösartigkeit) wiedererlangen können - auch wenn bisher noch kein Fall beschrieben ist. Mögliche überflüssige Impfungen kann man mit einer Antikörper-Titer-Bestimmung umgehen, und den vorhandenen Impfschutz kontrollieren.

 

bei FIV

- Immunstimulation durch Impfung kann zu Vermehrung des FIV-Erregers in den Lymphozyten führen

Empfehlung: Wohnungshaltung und nicht impfen

 

bei FeLV

- Immunstimmulation durch Impfung fördert nicht die Virusmenge (anders als FIV)

- Immunsuppressiondurch FeLV deutlich stärker als bei FIV

-> eher empfänglich für andere Infektionen

Empfehlung: auch Wohnunskatzen impfen

- Impfwirkung schlechter als normal -> evtl. kürzer Impfintervalle, besonders bei Freigängern

- nicht impfen bei tumorassoziierter Neutropenie

 

bei Diabetes

- Immunsystem kann beeinträchtigt sein (Wirkunsweise noch unklar)

-> erst impfen, wenn Katze gut eingestellt ist, dann ganz normales Schema

 

bei chronischer Niereninsuffizien (CNI)

-> so wenig wie möglich impfen

-> Wohnungskatzen mit Grundimmunisierung nicht auffrischen

 

bei alten Tieren

- nicht öfter als unbedingt nötig impfen

über 15: Erstimpfung nach 4 Wochen unbedingt boostern, auch Tollwut

 

bei Patienten unter Glukokortikoidtherapie (>1mg/kg)

- Kurzzeittherapie < 2 Wochen: Impfung verschieben bis Therapieende

- Langzeittherapie > 2 Wochen: Impfung frühestens 3 Monate nach Therapieende

- Dauertherapie: Impfung möglichst vermeiden, notfalls inaktivierte Vakzine benutzen und Impferfolg kontrollieren (AK-Titer gegen Panleukopenie)

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